Jena. Neu auf der politischen Bühne: Michael Stecklum (CDU) ärgert sich, dass viele Diskussionen weit weg von den tatsächlichen Problemen sind.

Warum wollen Sie sich kommunalpolitisch engagieren?

Ich möchte mich in der Kommunalpolitik engagieren, weil ich sehe, dass wir in Jena große Herausforderungen haben, gerade wenn es um den Verkehr und die Infrastruktur geht. Denn Stillstand und Bedenkenträgerei sind für mich keine Optionen. Als jemand, der täglich in der Praxis steht und die Probleme der Leute kennt, will ich dafür sorgen, dass unsere Stadt für alle besser wird. Es wird zu viel über Kleinigkeiten geredet und zu wenig über das, was wirklich zählt.

Wo sehen Sie Ihre politischen Schwerpunkte?

Ein leistungsfähigeres Verkehrsnetz mit fließendem, statt stehendem Verkehr ist mir besonders wichtig. Ich will mich deshalb für den längst überfälligen Ausbau von Hauptverkehrsadern wie der Osttangente und der Wiesenstraße sowie der Ortsumgehung Isserstedt einsetzen. Und wir brauchen unbedingt eine bezahlbare und effiziente Energieversorgung. Da kann doch auch jemand wie ich, als Praktiker, mit seiner Erfahrung im Bereich des Rohrleitungsbaus gute Ideen z.B. in die Fernwärmeplanung einbringen!

Können Sie es abschätzen, wie viele Stunden Sie für die kommunalpolitische Arbeit opfern müssen?

Ich bin bereit, mich mit ganzer Kraft einzubringen und die geforderte Zeit für die Anliegen unserer Bürger zu investieren.

Was überzeugt Sie an der CDU?

Die CDU überzeugt mich, weil sie Werte wie Fleiß, Ordnung und Verantwortung hochhält. Es ist für mich die Partei, der wir die Deutsche Einheit hauptsächlich zu verdanken haben. Ich sehe in der Partei eine gute Grundlage, um praktische und solide Politik für alle Bürger zu machen. Sie bietet mir die Chance, meine Ideen und die Interessen der „einfachen“ Leute einzubringen, die in der Politik oft überhört werden.

Steckbrief

Michael Stecklum

Jahrgang 1979

Rohrleitungsbauer

beschäftigt als Polier im Rohrleitungsbau bei der Firma Streicher seit mehr als 25 Jahren.

Mitglied der CDU seit 2021

kandidiert auf Platz 46 der Liste.

Was wollen Sie in der kommenden Legislatur erreichen?

Ich setze mich dafür ein, dass neue Wohnbaugebiete ausgewiesen werden, um dem Leerstand von unter 1% etwas entgegenzusetzen. Wir sollten vor allem auch in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten privatwirtschaftliche Investitionen wie Dotsource oder die Zeiss AG als Chance für unsere Stadt begreifen und diese unterstützen. Eine Hauptaufgabe wird darin bestehen, neue Räume und Gewerbeflächen für eine weitere Entwicklung zu finden. Gleichzeitig möchte ich, dass die Verkehrsprojekte und Vorhaben, die schon lange auf der Agenda stehen, wie beispielsweise das Inselplatzparkhaus, endlich konsequent umgesetzt werden. Ich will ein ordentliches Baustellen- und Verkehrsmanagement sichern, das unnötige Staus und Verzögerungen vermeidet.

Was sind die größten Probleme, die Sie in Jena sehen?

Die größten Probleme in Jena sehe ich im Verkehrschaos zu den Stoßzeiten und bei der verzweifelten Parkplatzsuche, nicht nur für die Arbeiter, sondern für alle. Dann mache ich mir wirklich Sorgen darum, dass sich die Menschen noch Wohnen oder gar so etwas wie ein Eigenheim leisten können. Und Energie, Strom und Heizen müssen auch in Zukunft sicher und bezahlbar sein. Wenn ich dann sehe, dass sich viele Diskussionen im Stadtrat um Themen drehen, die weit weg von den tatsächlichen Problemen der Bürger sind, bin ich nicht nur enttäuscht. Es ärgert mich regelrecht. Ein entscheidender Punkt, den ich mit meiner Kandidatur ändern möchte.

Was läuft gut in Jena?

Gut läuft, in Jena in einer Stadt zu wohnen, die eine hohe Lebensqualität hat. Das Saaletal, die Berge, meine Heimatstadt ist attraktiv für viele Menschen. Man kann hier gut Sport treiben und Veranstaltungen besuchen, ausgehen und vieles unternehmen. Auch die Wirtschaft und die Wissenschaft sind stark, was für alle gut ist. Es gibt viele engagierte Menschen und Initiativen, die sich für die Gemeinschaft einsetzen und das macht unsere Stadt aus.

Diese Schwerpunkte setzt die CDU

Zusammen mit den städtischen Netzwerken geht es um Wachstum und nachhaltige Entwicklung. Die CDU will insbesondere eine versorgungssichere, bezahlbare und nachhaltige Energie- und Abfallwirtschaft garantieren.

Wohnraum - gemietet oder als Eigentum - hat Priorität und muss bezahlbar bleiben. Die CDU steht für die Revitalisierung existierender und die Entwicklung neuer Areale und hat dabei die Bewahrung und Pflege von dörflichen Strukturen, Parks und Gärten fest im Blick.

Die CDU verpflichtet sich zu einer verantwortungsvollen Finanzpolitik mit stabilen Steuern, ohne neue Schulden. Damit will sie den Handlungsspielraum für eine gemeinwohlorientierte Stadtpolitik sichern. Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft. Die CDU will in den Erhalt und Ausbau der Jenaer Bildungslandschaft investieren und fördert neue Bildungscampi (Jenzigweg und Lobeda-West). Begleitend will sie den Ausbau des Datennetzes und „Smart City Jena“ fördern.

Die Partei unterstützt die Jenaer Philharmonie, Jenaer Museen und die Musik- und Kunstschule, aber auch nicht-professionelle Kulturakteure und Vereine. Außerdem will sie an einer Sportinfrastruktur arbeiten, die Breiten- und Leistungssport adressiert und von allen flexibel genutzt werden kann.

Das Ehrenamt und soziale Projekte erhalten volle Unterstützung. Alle Bereiche müssen für die Teilhabe von Senioren offen sein. Über ein nachhaltiges Verkehrskonzept, das trotzdem alle Mobilitätsarten berücksichtigt, will die CDU eine funktionsfähige Stadt sichern. Dazu gehören der Ausbau der Osttangente, der Wiesenstraße und die Ortsumgehung Isserstedt. Die CDU setzt sich für eine bürgernahe Verwaltung ein und fördert Bürgerbeteiligung.

Beim Thema Sicherheit setzt die CDU auf Prävention.

Wie soll Jena in zehn Jahren aussehen?

In Jena sind dann hoffentlich Osttangente und Wiesenstraße ausgebaut, und es gibt keine strukturellen Verkehrsprobleme mehr, die leider aktuell noch immer gravierend sind. Außerdem setze ich auf eine lebendige, kulturreiche Innenstadt mit belebten Geschäften und einer vielfältigen Gastronomie. Und natürlich fordere ich, dass innerstädtische Brachen, wie das Bachstraßenareal zu neuem städtebaulichen Glanz erstrahlen. Des Weiteren werden hoffentlich bis dahin sämtliche Energieinfrastrukturen mit Sinn und Sachverstand geplant und ausgebaut. Letztlich erwarte ich, dass wir in zehn Jahren die attraktivste Universitätsstadt im Osten und ein Hotspot für den Hochtechnologiebereich sind.

In loser Folge stellen wir Menschen vor, die erstmals in den Stadtrat einziehen wollen. Am 26. Mai sind Kommunalwahlen. Bislang erschienen: