Tübingen. Über sieben Monate lang hatten die Thüringer Handballerinnen in der Bundesliga auswärts nicht mehr verloren. Beim DHB-Pokalsieger reißt die Serie.

Die Handballerinnen des Thüringer HC haben die zweite Auswärtsniederlage in dieser Bundesliga-Saison hinnehmen müssen. Das Team von Trainer Herbert Müller verlor am Dienstagabend vor 2000 Zuschauern beim amtierenden DHB-Pokalsieger TuS Metzingen mit 33:35 (16:17). Johanna Reichert avancierte mit elf Toren zur besten Werferin des THC, der zuvor letztmals am 16. September 2023 in der Liga auswärts verloren hatte. Trotz des Rückschlags rangieren die Thüringerinnen mit 33:11 Punkten weiterhin auf Platz vier, der eine Teilnahme an der European League garantieren würde.

Das Spiel beim Tabellensechsten begann mit knapp 30-minütiger Verspätung, da die Gäste bei der Anreise im Stau gesteckt hatten. Die kurze Vorbereitungszeit merkte man den Thüringerinnen allerdings nicht an. Sie begannen selbstbewusst und nutzten zunächst jede Gelegenheit zum Tempogegenstoß. Metzingen nahm den offenen Schlagabtausch an und konnte sich auf seine dynamische rechte Seite verlassen. So entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem sich kein Team nennenswert absetzen konnte. Mitte der ersten Halbzeit stellten sich die Gastgeberinnen besser auf das Tempospiel des THC ein, doch die Gäste hielten den Anschluss, weil sie im Positionsangriff nun immer wieder Josefine Hanfland am Kreis fanden.

Drei THC-Tore innerhalb einer Minute

Nach der Pause setzte sich Metzingen auf 21:17 (36. Minute) ab, doch die Thüringerinnen konterten mit drei Toren binnen einer Minute. Weiterhin dominierten die Angriffsreihen. Die Gastgeberinnen agierten etwas variabler, während sich beim THC Reichert zur überragenden Spielerin aufschwang. Nach nur zwei Toren in der ersten Hälfte war die Österreicherin im Eins-gegen-Eins jetzt nicht mehr zu stoppen und brachte die Gäste mit ihrem Tor zum 29:28 (50.) erstmals im zweiten Durchgang in Führung.

In der Schlussphase leisteten sich die Thüringerinnen dann jedoch zu viele Zeitstrafen. Zwar gelang Sonja Frey zwei Minuten vor Ende noch einmal der Ausgleich zum 33:33, doch Metzingen hatte mehr zuzusetzen und verdiente sich den vierten Heimsieg in Folge.