Eisenberg. Über ein Jahrzehnt verwaltete und überwachte Lutz Cebulski Millionenbeträge.

27 Millionen Euro. So viel wird die Kreistadt Eisenberg allein in diesem Jahr ausgeben. Eine gewaltige Summe. Für Kämmerer Lutz Cebulski - ein Zahlenfreak, wie er selbst einräumte - war es ein Traum, für die Finanzen einer Stadt verantwortlich zu sein. Am Montag verabschiedete sich der 64-Jährige dennoch in den verdienten Ruhestand. Mit Cebulski räumte damit einer der letzten der alten Garde in der Eisenberger Stadtverwaltung seinen Stuhl.

Saale-Holzland: Als BBV-Chef in der Zwickmühle

Seit 2012 und noch unter dem damaligen Bürgermeister Ingo Lippert (SPD) ins Amt gekommen, hatte Cebulski, der von der Bürgeler Kämmerei nach Eisenberg gewechselt war, immer wieder mit neuen Herausforderungen zu kämpfen. Er musste anknüpfen an den Rauswurf der damaligen Kämmerin Heike Herzig, die spätere Amtsenthebung von Lippert hinterließ weitere Spuren. Cebulski hielt den Haushalt zusammen, er wirtschaftete, als ob es sein eigenes Geld wäre. Sparsam war er auch gegenüber sich selbst. Seit 2013 zusätzlich Chef der BBV Bäder- und Beteiligungsverwaltung Eisenberg GmbH, hatte es der Kämmerer ein Stück weit selbst in der Hand, wie viele Zuschüsse er der BBV in den Haushaltsentwürfen zubilligte.

„Da war man schon manchmal in der Zwickmühle“, räumte der 64-Jährige bei seiner Verabschiedung ein. „Es hat viel Selbstdisziplin gebraucht.“ Viel Disziplin und Fingerspitzengefühl für die Zahlen brauchte Cebulski auch, um Eisenberg ab 2016 wieder aus der Haushaltssicherung zu bringen. „Es gab eine Gewerbesteuerkorrektur, plötzlich musste Eisenberg zwei Millionen Euro zurück zahlen.“

Saale-Holzland: Hallenbad bleibt ein Problem

Als BBV-Chef erlebte Cebulski auch schöne Momente. „Das war und ist ein echtes Team, es machte Spaß, mit den Menschen zusammen zu arbeiten.“ Sicherlich, sagt Cebulski, sei es ärgerlich, dass das Hallenbad-Problem nicht gelöst sei, aber das Thema anierung hätte viel eher in Angriff genommen werden müssen.

Langweilig werde es ihm im Ruhestand nicht, versicherte der 64-Jährige, der in Eisenberg lebt. Er habe einige sportliche Hobbys und werde den ältesten seiner fünf Enkel künftig einmal die Woche zum Fußfall fahren. Und: Er komme ganz gut zurecht ohne Arbeitsdruck und abendliche Sitzungen.