Am Donnerstag stellte die Weltgesundheitsorganisation ihren Bericht vor. Die Zahlen sind alarmierend. So ist die Lage in Deutschland.

Es ist ein erschreckender Trend: Die Zahl der Krankheits- und Todesfälle im Zusammenhang mit Masern ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Demnach geht die WHO von insgesamt 136.000 Todesfällen im Jahr 2022 weltweit aus. Das entspreche einen Anstieg von etwa 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt seien rund neun Millionen Menschen an dem Masern-Virus erkrankt - ein Anstieg von etwa 18 Prozent, wie die WHO am Donnerstag berichtet. An dem Bericht war auch die US-Gesundheitsbehörde CDC beteiligt. Demnach hätten im vergangenen Jahr 37 Länder größere Ausbrüche erlebt, während es im Jahr davor 22 Länder waren.

Der Anstieg sei auf eine geringe Impfrate zurückzuführen. Masern sind eine sehr ansteckende virale Infektionskrankheit. Sie wird durch Tröpfchen übertragen, etwa, wenn Infizierte husten oder niesen. Infizierte haben in der Regel zunächst Fieber, Husten, Schnupfen und Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum, danach Ausschlag. Bei jedem zehnten Betroffenen gibt es Komplikationen, bis hin zu lebensgefährlichen Gehirnentzündungen. Masern können mit zwei Impfdosen verhindert werden.

Darum sind Masern so gefährlich

„Masern, eine der am stärksten ansteckenden Krankheiten, erlebt ein ungewolltes Comeback“, so Kate O‘Brien, Direktorin der Abteilung für Immunisierung, Impfstoffe und Biologika bei der WHO, in eihner Mitteilung. „Während Afrika und Südasien im Zuge der Pandemie mit Masernproblemen konfrontiert waren, kämpfen auch andere Regionen mit Ausbrüchen: von reicheren Ländern wie Österreich und dem Vereinigten Königreich bis hin zu Ländern mit mittlerem Einkommen wie Russland, Südafrika und der Türkei.“ Sinkende Impfraten würden zudem die Voraussetzungen dafür bereiten, dass andere schwere, durch Impfung vermeidbare Krankheiten wieder auftreten.

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Rund 83 Prozent der Menschen haben weltweit im Leben eine erste Impfdosis gegen Masern erhalten, 74 Prozent eine zweite. Es müssten aber nach WHO-Angaben 95 Prozent der Menschen geimpft sein, um größere Ausbrüche zu verhindern. Die Coronapandemie habe Impfprogramme in vielen Ländern unterbrochen. Alarmierend sei es, dass auch nach der Pandemie dort noch nicht wieder umfassend geimpft werde. Betroffen sind vor allem Länder in Afrika, aber auch Indien, Indonesien und Brasilien. Seit dem Jahr 2000 sind nach Angaben der WHO durch Impfungen mehr als 56 Millionen Menschenleben gerettet worden.

Masern: So ist die Lage in Deutschland

Während weltweit die Zahl der Maserfälle steigt, belibt sie in Deutschland auf einem geringen Niveau. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 wurden Daten von 15 Masernfällen an das Robert Koch-Institut übermittelt. „Die übermittelte Fallzahl der Masern war aufgrund der weltweiten Maßnahmen gegen die COVID-19 Pandemie auch im Jahr 2022 in Deutschland sehr niedrig“, schreibt das RKI. In Deutschland ist der Nachweis der Masern-Impfung an Kitas und Schulen verpflichtend.