Berlin. Mit harschen Worten kritisiert die FDP-Politikerin den Kanzler: Er sei nicht zu erreichen und erkläre seine Politik nicht ausreichend.

Die FDP-Spitzenkandidatin zur Europawahl, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat scharfe und sehr grundsätzliche Kritik am Politikstil von Kanzler Olaf Scholz geäußert. „Man erreicht ihn nicht, weil er ein krasser Rechthaber ist“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ „Nach drei Jahren stelle ich fest, dass er geradezu autistische Züge hat, sowohl was seine sozialen Kontakte in die Politik betrifft als auch sein Unvermögen, den Bürgern sein Handeln zu erklären.“

„Das betrifft alle Belange“

Strack-Zimmermann ist bislang Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag und eine lautstarke Befürworterin einer weitreichenden Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland. In diesem Zusammenhang ist sie immer wieder mit harter Kritik am Kanzler aufgefallen, dem sie wiederholt Zögerlichkeit bei den Waffenlieferungen an Kiew vorwarf. Strack-Zimmermann unterstrich, ihre Kritik beziehe sich aber nicht nur auf den Ukraine-Kurs des Kanzlers. „Das betrifft alle Belange und wird mir auch von seinen Parteifreunden bestätigt.“  

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Hofreiter attackiert Scholz ebenfalls frontal

Auch der grüne Anton Hofreiter hat sich jüngst ähnlich kritisch über den Kanzler geäußert: Im TV-Talk „Hart aber fair“ sagte er, Scholz‘ Haltung beim Thema Ukraine offenbare entweder, dass der Kanzler Putins Winkelzüge nicht durchschaue oder einen kaum glaublichen Zynismus, wenn er in der Frage der Waffenlieferungen vor allem mögliche Wählerstimmen im Hinterkopf habe. Beides wäre in der jetzigen Situation, da die russischen Truppen scheinbar auf dem Vormarsch sind, extrem verheerend. Letztlich beförder Scholz mit seinem Kurs die Ziele des Kreml-Despoten Putin. (ftg/dpa)