Berlin. Zur Europameisterschaft steht Fußball im Mittelpunkt des Interesses. Doch das Bundesamt für Strahlenschutz hat ein weiteres Anliegen.

Sonnenschutz ist wichtig – nicht nur am Strand. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) plant deshalb, in den zehn Austragungsorten der Fußball-Europameisterschaft in diesem Sommer in Deutschland kostenlose Sonnencremespender aufzustellen. Das sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini dieser Redaktion.

„Die Euro 2024 ist eine Sportgroßveranstaltung, die bei ganz vielen für Begeisterung sorgt, bei Millionen von Fans und Aktiven. Und viele wollen dieses Fußballfest auch tagsüber draußen feiern. Zugleich ist im Juni und Juli der Schutz vor UV-Strahlung besonders wichtig. Wir wollen dafür werben, auch beim Sport und im Fantrubel an Sonnenschutz zu denken“, so Paulini. Eine Maßnahme des BfS ist daher, in den EM-Städten kostenlose Sonnencremespender aufzustellen. Das Turnier findet vom 14. Juni bis 14. Juli statt.

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Der Klimawandel mache nicht halt, alle müssten sich an die Folgen anpassen, denn die UV- und die Hitzebelastung nehme zu, so Paulini. „An die Eigenverantwortung des oder der Einzelnen zu appellieren, reicht da nicht immer ganz aus. Stattdessen sollten auch Freizeit- und Sportorte so gestaltet werden, dass sich die Menschen dort einfach und auch gut selbst schützen können. Bei Großveranstaltungen können Sonnencreme-Spender ein Weg sein – und wer seinen Sonnenschutz vergessen hat, bekommt damit ein kostenloses Angebot, sich zu schützen.“

Amt appelliert: Sportorte so gestalten, dass sich Menschen schützen können

Details zu der Aktion „UV-sicher“ und auch ein Modell des Sonnencreme-Spenders will das Bundesamt am Dienstagnachmittag in Berlin vorstellen. Um das Hautkrebsrisiko zu verringern, ist die Ausgabe kostenloser Sonnencreme immer mal wieder Teil der öffentlichen Diskussion. Ein erstes Projekt mit kostenlosen Sonnencreme-Spendern gab es im vergangenen Jahr in den Niederlanden. Dort waren alte Desinfektionsspender aus der Corona-Zeit mit Sonnenmilch bestückt worden.

Die Sonne scheint über der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor in Berlin.
Die Sonne scheint über der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor in Berlin. © FUNKE Foto Services | Jörg Krauthöfer

Das Bundesamt für Strahlenschutz arbeitet eigenen Angaben zufolge für den Schutz des Menschen und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Gut 550 Mitarbeiter beraten die Bundesregierung in allen Fragen des Strahlenschutzes und informieren die Bevölkerung. Menschen sollten mit Blick auf den Aufenthalt in der Sonne „vermeiden, bekleiden, Sonnencreme“, so BfS-Präsidentin Paulini.

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An erste Stelle stehe dabei klar das Vermeiden, etwa indem man in den Mittagsstunden zwischen 11 und 15 Uhr die pralle Sonne meide und Schatten aufsuche. „Bekleidung bezieht sich auf Kleidung, natürlich lange Ärmel, lange Hosen, aber auch einen Sonnenhut und Sonnenbrille, die die Haut auch sehr gut vor UV-Strahlung schützen“, sagte sie weiter. An dritter Stelle stehe für das BfS die Sonnencreme. „Da wählt man eine mit einem ausreichend hohen Lichtschutzfaktor und kann damit die Hautstellen schützen, die nicht bedeckt sind“, erklärte Paulini.

'Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion

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Übermäßige UV-Strahlung und Sonnenbrände können Krankheiten wie Hautkrebs auslösen. Neuen Zahlen zufolge wurden die Deutschen zuletzt in dieser Hinsicht immer unvorsichtiger. Laut Statistischem Bundesamt hat die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs in den vergangenen 20 Jahren fast stetig zugenommen. 2022 wurden der Behörde zufolge 109.400 Menschen mit der Diagnose Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt. Das seien gut 75 Prozent mehr Fälle als noch im Jahr 2002 gewesen, so Statista.

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