Eisenberg/Weimar. Ein Kandidat der Linken wird in einem Supermarkt beleidigt und bedroht. Eine Bürgermeisterin derselben Partei erhielt unterdessen einen Drohbrief.

Der Landtagskandidat der Linken, Steffen Much, ist in Eisenberg nach Parteiangaben politisch motiviert, beleidigt und handgreiflich angegangen worden. Der Direkt- und Listenkandidat zur Landtagswahl sei am Freitag an der Kasse eines Supermarkts von einem ihm namentlich bekannten Mann ohne Anlass beschimpft worden, teilte die Partei am Samstag mit.

Steffen Much
Steffen Much © Die Linke SHK | Die Linke SHK

Schließlich habe der Mann den Politiker am T-Shirt gepackt. Der Politiker sei unverletzt geblieben, er habe Anzeige erstattet. Die Polizei bestätigte die Anzeige, wollte sich aber aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht weiter dazu äußern.

Bürgermeisterin erhält Drohbrief

Die Bürgermeisterin im Weimarer Ortsteil Legefeld/Holzdorf, Petra Seidel (Die Linke), soll einen Tag vor der Stichwahl einen Drohbrief erhalten haben, wie MDR Thüringen berichtet. Demnach hatte sich die Politikerin an den Sender gewandt und geäußert, dass sie in dem Schreiben, unter anderem als „Linke Bazille“ beschimpft wurde. Der unbekannte Absender warf ihr Manipulation von Wählern und Machenschaften vor. Seidel hat daraufhin Strafanzeige bei der Polizei gestellt.

Linke-Co-Vorsitzender: Klima wird von Rechten massiv vergiftet

Der Co-Vorsitzende der Thüringer Linke, Christian Schaft, sagte: „Beschimpfungen und Angriffe wie diese sollen alle einschüchtern, die sich für eine offene und demokratische Gesellschaft einsetzen.“ Das Klima werde von rechts massiv vergiftet und führe dazu, dass sich Menschen ermutigt fühlten, Andere zu beleidigen, zu bedrohen oder gar anzugreifen. 

In den vergangenen Wochen hatten zahlreiche Angriffe auf Politikerinnen und Politiker Aufsehen erregt. Unter anderem wurde in Dresden der SPD-Wahlkämpfer Matthias Ecke krankenhausreif geschlagen. Nach Ansicht von Schaft ist es dringend nötig, „dass Gesellschaft, Politik und Justiz klare Signale setzen, um solche Beleidigungen und Angriffe zu stoppen“.