Berlin/Köln. Das Gedenken zum 20. Jahrestag des NSU-Nagelbombenanschlags war kurzzeitig unterbrochen. Die Polizei untersuchte einen verdächtigen Gegenstand.

Die Polizei hat die Gedenkveranstaltung zum 20. Jahrestag des NSU-Nagelbombenanschlags unterbrochen. Zuvor war ein verdächtiger Gegenstand gefunden worden. Die Polizei evakuierte den Bereich und sperrte das Gebiet um den Fundort zunächst weiträumig ab. Ein Spürhund habe bei einem Hydranten angeschlagen, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei am Sonntagnachmittag. Entschärfer seien dann hinzugezogen worden. Diese hätten ihre Überprüfung abgeschlossen und Entwarnung gegeben.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hätte um 14 Uhr auf der Veranstaltung sprechen sollen. Seine Anfahrt wurde Polizeiangaben zufolge aber für kurze Zeit unterbrochen, er sei jedoch nun auf dem Weg. Neben Steinmeier nimmt auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) an der Gedenkveranstaltung teil. Das Gedenk- und Kulturfestival steht unter dem Motto „Birlikte – Zusammenhalten“.

Die NSU-Rechtsextremisten Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos zündeten am 9. Juni 2004 in der Kölner Keupstraße eine Nagelbombe. Durch die Explosion wurden 22 Menschen verletzt, vier davon schwer. Der Angriff zählt zur rechtsextrem motivierten Anschlagsserie des NSU, zu der zehn Morde und zwei Sprengstoffanschläge gehören. Böhnhardt und Mundlos wurden 2011 tot gefunden, sie sollen sich durch Suizid einer Verhaftung nach einem missglückten Banküberfall entzogen haben. Die zum NSU-Trio zählende Rechtsextremistin Beate Zschäpe sitzt in Haft.