Erfurt. Nach der Überraschung bei der Oberbürgermeisterwahl in Erfurt richten sich die Blicke nun auf die Stichwahl. Wir haben mit dem Amtsinhaber von der SPD gesprochen.

Wie geht es Ihnen am Tag nach der Wahl?

Es gab schon Tage, an denen es mir besser ging. Aber jetzt habe ich einmal darüber geschlafen: Wir werden das Ergebnis nun auswerten, und dann geht es in die nächste Runde. Die Stimmen werden am Abend des 9. Juni gezählt.

Wie gehen Sie die nächsten beiden Woche an?

Nach den intensiven letzten Wochen werde ich heute ein bisschen das Tempo herausnehmen. Dann wird es meine Aufgabe sein, mit den Leuten zu reden und vielleicht einige Themen noch etwas zuzuspitzen. Der Wahlkampf war bisher ja eher themenarm.

Warum werden Sie die Stichwahl gewinnen?

Wenn man es nochmal zuspitzt und sagt, worum es in den nächsten sechs Jahren geht, glaube ich, dass ich eine Mehrheit überzeugen kann. Wir sehen einen deutlichen Rechtsruck im Stadtrat. Ob das die Bürger wollen? Die Frage wird sein, ob Erfurt eine weltoffene, soziale Stadt bleibt oder ob die Menschen den Rechtsdrang mitgehen.

Der Amtsinhaber Andreas Bausewein (SPD) ging als Favorit in die Oberbürgermeisterwahl. Mit 22,7 Prozent erzielte er aber nur die zweitmeisten Stimmen hinter CDU-Kandidat Andreas Horn (28,3 Prozent). Beide treffen am 9. Juni in der Stichwahl aufeinander.