Berlin/Tirol. Im Zuge der Ermittlungen um den Ex-Milliardär René Benko und die Signa-Gruppe sollen Villa und Geschäftszentrale durchsucht worden sein.

In Tirol sollen Ermittler die Villa des Signa-Gründers René Benko durchsucht haben. Das bestätigte der Anwalt des Immobilieninvestors dem „Spiegel“. Bei der Durchsuchung gehe es um „Sicherstellung von allfälligen Unterlagen zu den medial ohnehin bereits transportierten Vorwürfen“, wird der Anwalt zitiert.

Auch die Signa Holding in Innsbruck soll am Dienstag von zehn Ermittlern durchsucht worden sein, heißt es seitens des Insolvenzverwalters der Holding, Christof Stapf. Er habe gemeinsam mit Sachverständigen bereits im Dezember mit der Sicherung der erforderlichen Daten begonnen und arbeite eng mit den Behörden zusammen, hieß es auf Anfrage der dpa.

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Der ORF berichtet von einem Sondereinsatzkommando und einer Drohne, die vor der Luxusvilla in Igls gesehen gesichtet wurden. Benko verhalte sich laut Anwalt „kooperativ und konstruktiv“.

Dem Signa-Gründer wird Betrug vorgeworfen.
Dem Signa-Gründer wird Betrug vorgeworfen. © DPA Images | Helmut Fohringer

Verdacht auf Betrug: Ermittlungen gegen Benko und Signa Gesellschaft

Auf Anfrage des ORF verwies die Polizei auf die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft (WKSta). Die WKSta ermittelt gegen Benko und die Signa Gesellschaft wegen Betrugs. Dabei soll es sich um Täuschungen bei einer Kreditverlängerung handeln. Außerdem wird ermittelt, ob Benko einen hochrangigen österreichischen Finanzbeamten versuchte, zu bestechen. Ein Anwalt Benkos weist beide Vorwürfe allerdings zurück.

Benko war durch Immobiliengeschäfte und dank der Niedrigzins-Phase zum mehrfachen Milliardär geworden. Zugleich hatte er sich mit dem Kauf von Galeria Karstadt Kaufhof in Deutschland im stationären Handel versucht. Spätestens als die Zinsen 2023 wieder stiegen, geriet sein Imperium ins Wanken. Insolvenzen waren die Folge.