Liebschütz/Portenschmiede. Moderator Michael Friemel und regionale E-Bike-Touranbieter radeln für die 45-minütige TV-Entdeckungstour an sehenswerte Orte entlang der beiden Saale-Talsperren.

Manja Baumann, Alexander Bienek und Moderator Michael Friemel kommen mit den E-Bikes einen Waldweg hinab gefahren und verladen ihre geländegängigen Zweiräder auf einem Draisinen-Anhänger. Sie müssen die Szene wiederholen, bis der Kameramann zufrieden ist. Die Inhaberin des Probstzellaer Touranbieters „Meine E-Bike-Tour“ und ihr Lebenspartner führen den Moderator und somit auch die Zuschauer in der Folge „Thüringer Meer“ der TV-Reisesendung „Da will ich hin“ an die schönsten Stellen entlang der beiden Saale-Talsperren.

Ab September Kombitouren mit E-Bike und Draisine

Während die Draisinefahrten des Vereins Thüringer Oberlandbahn regulär in Lückenmühle starten, steigen die drei Radler an der optisch imposanten Ziemestalbrücke nahe Liebschütz zu. Von dem vor 130 Jahren errichteten, 115 Meter langen und 32 Meter hohen Viadukt aus Stahl fahren die Hauptdarsteller und einige Vereinsmitglieder auf dem stillgelegten Bahnabschnitt mit Muskelkraft nach Ziegenrück. Bernd Herzog aus Tanna gibt in Reichsbahn-Uniform Erläuterungen zur Geschichte der Bahnstrecke Triptis-Ziegenrück-Marxgrün. Nebenbei erzählt er dieser Zeitung, dass die Draisinefahrten des Vereins bis Oktober ausgebucht sind. „Eine Ausnahme ist zur 950-Jahr-Feier von Knau am 18. August. Dann werden wir von 10 bis 16 Uhr Draisinefahrten zur Posenmühle ohne Voranmeldung anbieten, ebenso am Tag des offenen Denkmals am 8. September“, so Herzog.

„Wir bieten E-Bike-Touren im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale an, ab September 2024 auch in Verbindung mit der Draisine auf der Strecke von Lückenmühle nach Ziegenrück“, sagte Manja Baumann.

Sechs Tage lang gedreht

„Der Tourismusverbund Rennsteig-Saaleland hatte uns nach der Anfrage Vorschläge unterbreitet, wo wir drehen könnten. Wir haben uns alles vorab angesehen und die Angebote, die wir gut fanden, auch verfilmt“, sagte TV-Produzent Claas Vorhoff. Sechs Tage lang war er mit Moderator, Kameramann und Tontechniker an der Bleiloch- und Hohenwarte-Talsperre im Auftrag der ARD unterwegs, um Sehenswürdigkeiten und für Touristen interessante Angebote mit Kamera und Drohne einzufangen. Sie besuchten unter anderem die Treibhouse-Hausboote und den Eispoint in Saalburg, die Fahrgastschifffahrt, das Saunaboot Saale-Spa und den Hausbootverleih Rollyboot auf der Hohenwarte-Talsperre, Schloss Eichicht, das Besucherbergwerk in Kamsdorf, Schloss Burgk und den benachbarten Aussichtsturm. Bei einem Spaziergang über die Staumauer erklärte die frühere Neustädter Forstamtsleiterin Roswitha Leber dem Moderator das Landschaftsbild prägende, von Borkenkäfer und vielen Trockensommern verursachte Absterben der Fichtenbestände im Grünen Herzen Deutschlands.

„Keiner von uns hatte zuvor etwas vom Thüringer Meer gehört“

Zu sehen sein wird die 45-minütige filmische Entdeckungstour entlang der Saale-Kaskade im ersten Quartal 2025 auf 3sat, den dritten Programmen des Saarländischen Rundfunks und Südwestrundfunks, in der ARD-Mediathek und auf Youtube.

„Keiner von uns hatte zuvor etwas vom Thüringer Meer gehört. Die touristische Vermarktung müsste besser werden. Es ist eine sehr schöne Naturlandschaft, sozusagen ein Geheimtipp, weil nicht sonderlich bekannt. Gerade diese Einsamkeit ist heutzutage ein Luxus, da man nicht Handtuch an Handtuch wie auf Mallorca oder an der italienischen Adria liegen muss. Die Verbindung von Wasser und Land sowie die Möglichkeiten zum Fahrradfahren und Wassersport sind hier sehr schön. Es gibt gute Restaurants, man muss nur wissen, wo“, sagte Produzent Vorhoff. Privat wiederkommen würde er schon allein wegen des Saunabootes in der Portenschmiede. „Meine Freundin ist Sauna-Fan. Dass man allein auf dem Wasser ist und saunieren kann, würde ihr ganz bestimmt gefallen. Und das Besucherbergwerk in Kamsdorf wäre etwas für meinen 16-jährigen Sohn“, sagte er.

Wena Traeger, Eignerin des Saale-Spa-Saunabootes in der Portenschmiede, wurde vor den dreistündigen Dreharbeiten mit Mikrofon und Sender unter ihrem Badetuch verkabelt. Auf der Saunabank sitzenend unterhielt sie sich mit Moderator Michael Friemel über die Fjordlandschaft am Stausee, die Lust mache, vom Saunaboot ins Wasser zu springen. „Ich weiß jetzt schon, dass die Abmoderation der Folge und das Schlussbild bei mir auf dem Saunaboot erfolgen wird“, freute sich die Inhaberin eines Reisebüros in Pößneck.

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