München/Berlin. Gigi D‘Agostinos Techno-Hit wird von Rechtsextremen als Erkennungszeichen missbraucht. Nun reagiert der Wiesn-Chef mit einem Machtwort.

Der Partyhit „L‘amour toujours“ darf auf dem Oktoberfest nicht mehr gespielt werden. Das hat Clemens Baumgärtner (CSU), der für die Organisation der Wiesn zuständige Münchner Wirtschaftsreferent, entschieden. „Das Lied wird nicht gespielt – weder im Zelt noch sonst irgendwo“, sagte Baumgärtner am Montag dem Bayerischen Rundfunk (BR).  An Wirte und Schausteller ergehe eine klare Anweisung. Das Münchner Oktoberfest sei international und weltoffen.

Bei dem an sich unverfänglichen Lied gebe es inzwischen „eine rassistische Konnotation“, sagte Baumgärtner im BR. Das Lied werde daher auf der Wiesn komplett verboten. Dies ermöglichten die Betriebsbedingungen. In diesen sei festgehalten, dass rassistische Äußerungen beim Fest nicht geduldet würden.

Partyhit wurde von Rechtsextremen gekapert

In Deutschland sorgt seit Tagen ein durch ein Internetvideo dokumentiertes Geschehen in der Nobelbar „Pony“ auf der Nordseeinsel Sylt für Empörung, bei dem mehrere junge Menschen zu dem Partyhit die Zeilen „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ anstimmten. Außerdem gab es weitere ähnliche Vorfälle auf Volks- und Schützenfesten, etwa in Bayern und Niedersachsen.

Dieses Video aus der „Pony“-Bar sorgte bundesweit für Empörung. Junge Feiernde grölen zur Melodie von „L‘amor toujours“ den Text „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“.
Dieses Video aus der „Pony“-Bar sorgte bundesweit für Empörung. Junge Feiernde grölen zur Melodie von „L‘amor toujours“ den Text „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“. © x | x

Das Singen ausländerfeindlicher Liedzeilen zu dem Lied „L‘amour Toujours“ samt der Verbreitung entsprechender Videos in sozialen Netzwerken ist kein neues Phänomen. Teilweise wird in diesem Zusammenhang von einer rechtsextremistischen sogenannten Memekultur gewarnt.