Berlin/München. In einer Gaststätte sollen junge Männer eine verfassungsfeindliche Parole gerufen haben. Geschäftsführer fordert konsequentes Vorgehen.

Mehrere Besucher einer Augustiner-Gaststätte in München sollen am Dienstagabend zusammen „Sieg-Heil“ gerufen haben. Das berichtet der „Bayerische Rundfunk (BR)“ unter Berufung auf eine Zeugin. Diese gab an, dass am Dienstagabend im „Augustiner-Keller“ in der Arnulfstraße nahe dem Hauptbahnhof etwa ein Dutzend junger Männer im Alter von ungefähr 20 bis 30 Jahren an einem Tisch gesessen hätte. Gegen 19 Uhr sei einer der Männer aufgestanden, habe mit einem Schnapsglas in der Hand eine kurze Rede gehalten und dabei mehrfach „Sieg“ gerufen, woraufhin die Gruppe mit „Heil“ geantwortet habe.

Andere Gaststättenbesucher bekamen den Vorfall mit und alarmierten daraufhin die Polizei. Bis zum Eintreffen der Beamten konnte verhindert werden, dass die Gruppe flüchtet.

Augustiner Brauerei reagiert „mit Bestürzung und Abscheu“

Mittlerweile hat sich der Geschäftsführer der Augustiner-Brauerei, Martin Leibhard, zu dem Vorfall geäußert. Gegenüber „Bild“ sagte er: „Mit Bestürzung und Abscheu haben wir von dem Zwischenfall im Augustiner Biergarten erfahren, bei dem eine Gruppe von Neonazis deutlich hörbar u.a. ‚Sieg Heil!‘-Rufe skandierte. Wir vom Augustiner-Bräu lehnen solche rechtsradikalen Umtriebe in aller Form ab. Die Augustiner Brauerei steht für ein offenes, tolerantes und demokratisches Weltbild.“

Leibhard bedankte sich demnach für das schnelle Einschreiten des Wirts und sagte gegenüber „Bild“ weiter: „Wir sind froh zu wissen, dass die Pöbler in Polizeigewahrsam genommen und dort ihre Personalien aufgenommen wurden. Gegen rechtsradikale Umtriebe muss stets sofort und konsequent vorgegangen werden.“

Seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Parole der Nationalsozialisten in Deutschland verboten und wird strafrechtlich verfolgt. Auf Anfrage des „Bayerischen Rundfunks“ bestätigte die Polizei, dass es zu einem größeren Einsatz in der Münchner Gaststätte gekommen sei.

lou