Sylt. Junge Menschen grölten auf Sylt rassistische Parolen. Medienberichten zufolge soll ein junger Mann für das Video verantwortlich sein.

Auch Tage nach Erscheinen des kurzen Videos, in dem junge – anscheinend gut betuchte – Menschen auf Sylt feiern und Nazi-Parolen grölen, ist die Empörung groß. Bisher standen vor allem die Personen im Fokus, die im 14-sekündigen Clip zu sehen waren. Nun ist bekannt, wer hinter der Kamera gestanden haben soll.

'Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion

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Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll es sich um einen jungen Mann aus München handeln, der die Szene gefilmt und dazu zum Song „L‘amour toujours“ ausländerfeindlich mitgegrölt haben soll. Es soll sich um den Partner der Frau handeln, die in der Anfangssequenz zu sehen ist. Der Mann soll aus einem wohlhabenden Viertel Münchens kommen, sein Vater mehrere Firmen haben.

Angedeuteter Hitler-Bart und Hitler-Gruß: Das Video vom Pfingstwochenende auf Sylt sorgte für einen Skandal.
Angedeuteter Hitler-Bart und Hitler-Gruß: Das Video vom Pfingstwochenende auf Sylt sorgte für einen Skandal. © x | x

Nazi-Skandal auf Sylt – Junger Mann aus München filmte mit

Gemeinsam mit Freunden aus München sollen seine Partnerin und er die Pfingsttage auf Sylt verbracht haben. Laut „Bild“ soll sich seine Freundin kurz nach der Aufnahme an die Brust des jungen Mannes geschmiegt haben und über das Gesagte gekichert haben.

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Zuletzt soll der junge Mann in einem Tech-Unternehmen, das sich auf Cloud-Lösungen spezialisiert hat, gearbeitet haben. Mittlerweile soll er entlassen worden sein. „Bild“ berichtet von früheren Aussagen des Mannes in einem Interview mit seinem ehemaligen Arbeitgeber, in denen er sich weltoffen gegeben habe.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Nazis grölen auf Sylt – Kein Platz für Rassismus? Von wegen

Wie das Video in die sozialen Medien gelangte

Doch wie konnte das Skandal-Video an die Öffentlichkeit gelangen? Dem Bericht zufolge war es nicht der junge Mann selbst, der den Clip in den sozialen Medien veröffentlichte. Das Video soll demnach über eine Chat-Gruppe der Feiernden verbreitet worden sein.

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Das Skandal-Video von Sylt hat Konsequenzen für alle, die daran beteiligt waren. Der „Pony“-Club, in dem das Video entstanden ist, teilte mit, dass man Anzeige gegen die Gäste erstatten wolle. Nicht nur der junge Mann, der das Video drehte, ist seinen Job los. Auch seine Freundin wurde von ihrer Chefin, einer Influencerin, gefeuert. Einem weiteren Mann aus dem Video wurde gekündigt. Er entschuldigte sich zuletzt öffentlich für sein Fehlverhalten.